Das Schwert der Wahrheit - Das erste Gesetz der Magie


Genre: Fantasy 

Autor/in: Terry Goodkind

blanvalet. 10,00 Euro


 

 

Du bist, wer du bist. 

Wir alle können nicht mehr oder weniger sein, als wir nun mal sind.

 

 

Endlich habe ich es durchgelesen. Diesen 1000 Seiten Wälzer, der vor lauter Fantasie geradezu durch den Buchrücken zu brechen droht und mit, für ein Buch dieses Genres, doch recht kleiner Schrift doch ein bisschen an den Augen kratzt. Aber es hat sich definitiv und sowas von absolut  gelohnt. Ich habe keine Ahnung wie diese Reihe von Autor Terry Goodkind von mir solange unbeachtet bleiben konnte. Richard und Kahlan sind bereits ab ihrem ersten Auftritt solche gewaltigen Persönlichkeiten, dass ich sie sofort zu lieben gelernt habe. Der Schreibstil unterscheidet sich von beinahe allen Büchern die ich je gelesen habe. Es ist schwer zu beschreiben, aber als ich es gelesen habe hatte ich immer das Gefühl, nicht nur einfach etwas über Westland, die Midlands und D´Hara zu lesen, sondern als wäre ich quasi mitten in dieser Welt ausgesetzt worden. Dieses Gefühl hatte ich natürlich auch bei anderen Büchern, aber beim Schwert der Wahrheit war es dazu noch auf eine merkwürdige Art und Weise höchst irritierend. Manchmal wurde ich an mittelalterliche, historische Romane erinnert und dann konnte ich wiederum nicht aufhören in Kahlan eine Disneyprinzessin zu sehen die ihren Jedi Ritter Richard aus Star Wars verzweifelt bittet doch nicht an der Lampe zu rubbeln. Aber es war doch eine sehr fesselnde Erfahrung. Das ganze Konzept der Geschichte, in der es, grob zusammengefasst darum geht zu verhindern, dass der böse Herrscher Darken Rahl die Menschheit unterjocht, ist so vielseitig, verzweigt und doch so, ich will nicht sagen geradlinig, aber doch einem Muster folgend, dass man eigentlich immer Angst hat vom Weg abzukommen, obwohl der doch dick ausgeschildert scheint. Egal ob bei den Schlammmenschen, der Hexe Shota, den Mord-Sith, mit Zedd oder ohne ihn, ich wollte die ganze Zeit dabei bleiben und war konsequent darauf bedacht bloß nichts zu verpassen. Dieses Gefühl hatte ich selbst dann noch, wenn ich das Buch mal beiseite gelegt habe. Und dann sind da Personen, die man so inbrünstig zu verachten lernt und andere, die man einfach nur beschützen möchte. Und wieder sind sie alle so eigen, das man auch die wenigen Kapitel aus ihrer Sicht gerne liest nur um diese Art Eindruck von ihnen zu erhalten, aufgrund deren man die ganze nachfolgende Geschichte aus einem anderen Blickwinkel ständig berichtigen möchte, weil man ja nun mehr weiß, als die anderen. Schon in diesem ersten Band wird einem daher eine so reiche Welt nicht nur in Form von Landschaften sondern auch von Personen und ihrem Gefühlsleben vorgesetzt, dass ich zwar ein leicht flaues Gefühl im Magen habe, wenn ich daran denke, dass da ja noch 10 weitere Bücher á la 1000 Seiten auf mich warten, aber ich ganz genau weiß, dass ich kein einziges von ihnen mehr verpassen möchte. Meiner Meinung nach nennen sie Terry Goodkind nicht umsonst den wahren Erben Tolkiens.

 

Achtung: Die auf diesen Büchern basierende Fernsehreihe Legend oft the seeker mag ich zwar unabhängig auch ziemlich gerne, ist aber definitiv nicht gleichzusetzen und unterscheidet sich in ihrer Handlung teilweise immens.