Der Gesang der Orcas


Genre: Jugendroman

Autor/in: Antje Babendererde

Arena. 5,99 Euro.


Das Meer selbst ist ein Geheimnis

 

 

 

Ein einsames Mädchen trifft einen Jungen und taucht ein in eine Welt, die ihr Leben verändern soll.


 

 

Gemeinsam mit ihrem Vater, einem Fotografen, macht Sofie eine ungewöhnliche Reise in die nordamerikanische Wildnis zu den Makah-Indianern. Die Makahs, die früher Walfang betrieben haben, lassen Sofie an einer Walbeobachtungsfahrt teilnehmen. Die wilde Küstenlandschaft und die majestätischen Orcas beeindrucken sie tief - ebenso wie die Begegnung mit dem Makah-Jungen Javid. Als die beiden ein zweites Mal allein auf das Meer hinausfahren, um die Orcas zu besuchen, scheint es, als wäre ein unsichtbares Band zwischen ihnen entstanden. Aber ihre Freundschaft muss schwierige Spannungen überstehen.

 

Dieses Buch handelt von großen Gefühlen und einer außergewöhnlichen Freundschaft.

Sofies Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben und nun fristet die Jugendliche ein tristes Dasein bis ihr Vater ein altes Versprechen einlöst und mit ihr nach Nordamerika auf die Olympic Halbinsel fliegt um dort Fotos zu machen. Schon am ersten Tag lernt das Mädchen den Makah-Jungen Javid kennen und freundet sich mit ihm an. Wer auf romantische Liebesgeschichten mit Verstand und beinahe ohne rosarote Brille steht macht mit diesem Buch absolut nichts falsch. Es geht darum Vertrauen aufzubauen und Mauern einzureißen, die Trauer und Verlust gemauert haben.

Wie selbstverständlich fließt dabei die Geschichte der Orcas mit ein. Wer sich schon einmal mit diesen Tieren beschäftigt hat fragt sich wahrscheinlich ohnehin schon, warum es in der Welt der Bücher nicht bereits wimmelt von Geschichten über diese wundervollen und intelligenten Tiere.

Bei einem spontanen Ausflug entdecken Sofie und ihr Vater die Orcas zum ersten Mal. Javid kennt die Tiere, welche sich für gewöhnlich nicht in dieser Gegend aufhalten bereits und so kann er dem Mädchen anschließend auch weiterhin ermöglichen diesen Wesen nahe zu sein.

Nur das angespannte Verhältnis zu ihrem Vater macht Sofie immer wieder einen Strich durch die Rechnung obwohl sie zu verstehen lernt, dass dieser genauso sehr unter dem Verlust ihrer Mutter leidet wie sie selbst.  

Dieses Buch verdeutlicht, dass jeder Mensch sein eigenes Päckchen zu tragen hat, aber das es jeder unterschiedlich versucht. Javids Zwiespalt zwischen Versprechen und Selbstbestimmung, Sofies Trauer und Einsamkeit und die Art ihres Vaters sich hinter sich selbst zu verstecken verstricken sich zu einem einmaligen Band welches dieses Buch zusammenhält und es so wundervoll macht.

 

Der Gesang der Orcas trumpft nicht mit übertriebener Spannung oder Nervenkitzel sondern ist eher was für die Seele, die manchmal nur von denen erreicht werden kann, die wir noch gar nicht lange kennen.