30 Tage und ein ganzes Leben


Genre: Roman 

Autor/in: Ashley Ream

btb. 12,99 Euro.


 

 

„Wer alles hinwirft, hat die Hände frei, um das zu tun, was er will“

 

 

 

 

Was soll man zu diesem Buch noch groß sagen, außer „meine Güte, diese Ashley Ream hat´s drauf – echt jetzt“. Worum geht es also in dem humanen Wälzer mit dem hübschen Cover, das mich am Anfang doch dezent verwirrt hat? Nun, Clementine beschließt, in 30 Tagen soll Schluss sein. Dann bringt sie sich endgültig um, doch bis dahin müssen noch einige Dinge erledigt werden. Nicht nur, dass sie für ihren Kater Chuckles, der beinahe so viel Persönlichkeit wie sie selbst besitzt, ein neues Zuhause finden muss, auch einige andere Dinge stehen auf ihrer Liste. Sarg aussuchen, illegale Medikamente für eine leckere Überdosis in Mexiko besorgen und die eigenen Antidepressiva den Fischen zukommen lassen, nichts will die begabte Künstlerin anderen auferlegen oder gar dem Zufall überlassen. Auch ihren leiblichen Vater will sie noch finden. Doch was sie am Ende findet, ist so viel mehr.

  

Ein solch schwieriges Thema schlägt auf den Magen und ist keinesfalls witzig. Dekste! Die Autorin schafft beides. Zum einen schreibt sie über Depressionen wie sie sind: eine Krankheit, die ernste Folgen haben kann und auf der anderen Seite erreicht sie mit ihrem lockeren, humorvollen Schreibstil, das man sich nicht verschließt und einfach immer weiter liest. Man leidet mit Clementine und wird doch jedes Mal von irgendeiner sarkastischen Denkweise oder auch nur von dem Kater so zum Lachen gebracht, dass man vergisst, dass es sich bei der Protagonistin um eine Frau handelt, deren Ziel der eigene Tod ist. Auch der angehängte „Aufleben statt Ableben“ Kalender ist eine nette Idee und wird von mir im nächsten Monat gleich einmal ausprobiert – Ich hoffe die „Radle zu deiner Lieblingseisdiele“ Tage fallen nicht auf einen Gewittertag.

  

Um noch einmal auf das Cover zu kommen. Mir gefällt es richtig gut. Aus dem Buchrücken hätte man zwar auch noch etwas machen können, aber im Allgemeinen passt es jetzt richtig gut zum Inhalt. Das hat es zwar am Anfang auch, aber die Farbwahl kam mir am Anfang zu heiter und unbekümmert vor, als das es zu Clementine und ihrem Entschluss passen wollte. Aber jetzt, wo ich die Protagonistin kennen gelernt habe, weiß ich, dass sie keine Schwarz/ Weiß Person ist. Und bekanntlich ist eine Mischung aus beidem ja… rot.