voran, voran, immer weiter voran


Genre: Roman 

Autor/in: Ryan Bartelmay

Blessing. 21,99 Euro.





Ein Roman durch die Lebensgeschichte einer Familie, die so unterschiedlich und dann wiederum doch so gleich ist.



Ja, das habe ich mir leider während der gesamten Zeit gedacht, in der ich dieses Buch gelesen habe. Nur immer weiter, vielleicht passiert ja noch irgendwas. Leider wurde ich enttäuscht und habe wieder ein Genre gefunden, dass mich so überhaupt nicht fesseln kann. Diese Geschichte gleicht einer Biographie verschiedener Personen, die ich alle nicht leiden konnte. Keiner erschien mir jemals auch nur im Ansatz zufrieden mit irgendetwas, aber im Leiden waren sie alle Meister. Klar, im Laufe der Geschichte passieren schlimme Dinge, aber ich konnte so absolut gar kein Mitleid empfinden, weil mein Blick immer wieder zur Seitenzahl gewandert ist. Im Groben zusammengefasst geht es hauptsächlich um Chic Waldbeeser, seine (mehr oder) weniger glückliche Ehe mit Diane, seinen Bruder Buddy und dessen Frau Lijy, auf die Chic anfangs ziemlich steht. Nebenbei läuft auch die Lebensgeschichte von Mary und dem ein oder anderen Kerl, insbesondere Green. Auch meine anfängliche Sympathie für sie ist ziemlich schnell umgeschlagen. Am Ende wusste ich weder, auf was dieses Buch jetzt hinaus will außer, dass das Leben so schlimm sein kann, noch habe ich diese Selbsfindungsmassage verstanden die einem anscheinend vermittelt werden sollte. Von wegen das finden, was einen ausmacht und so. Doch das vielleicht schon, aber da gibt es definitiv bessere Übermittlungsmöglichkeiten. Außerdem hat mich dieser Jahreszahlensalat genervt. Ich bin mir vorgekommen wie in einer Geschichtsstunde in der ich aufpassen musste in welcher Reihenfolge die Weltgeschichte so abgelaufen ist, damit Cäsar richtigkeitshalber natürlich vor Goethe stirbt. Um mit etwas Gutem abzuschließen. Der Autor Ryan Bartelmay kann durchaus schreiben, nur eben nicht das, was mir gefällt. Allein wegen seinem Gespür für Sprache und Ausdrucksweise rechtfertigt er den ersten Stern und den zweiten gibt es für das schöne Cover, welches im Regal schon etwas hermacht. Ich denke auch, dass Leser, welche diese Art von Büchern bevorzugen hier nicht schlecht bedient sind.  

Trotzdem alles in allem für mich leider ein Flop.