Lionboy


Genre: Kinder-/ Jugendroman 

Autor/in: Zizou Corder

Hanser. ca 7 Euro pro Buch (+/-).


Band 1: Die Entführung



Wenn sich ein Junge auf der Suche nach seinen Eltern mit sechs Löwen und einer Säbelzahnkatze anfreundet haben seine Feinde nichts zu lachen.




Ich besitze diesen ersten Band der Lionboybuchreihe seit bereits einer gefühlten Ewigkeit und habe mir nun vor kurzem endlich die beiden folgenden Bände gekauft um die Trilogie endlich einmal vollständig lesen zu können.

Worum geht es nun in Lionboy? Zunächst einmal ist da die Hauptperson Charlie Ashanti, ein Junge der eines Tages nach Hause kommt und seine Eltern nicht finden kann. Diese sind Wissenschaftler und haben so manches Geheimnis vor ihm verborgen, aber bereits im Laufe von „die Entführung“ kann man einen Eindruck davon erhalten, worum es im Allgemeinen eigentlich geht. Denn auch Charlie ist ein besonderer Junge. Er spricht, seit er als kleines Kind von einem kleinen Leoparden gekratzt wurde und sich ihr Blut vermischt hat, Katz, die Sprache der Katzen. Im Laufe der Geschichte begibt er sich auf die Suche nach seinen Eltern und wird dabei nicht nur von einem fiesen Jungen namens Rafi und seinem Hund verfolgt, sondern landet auch noch auf einem Zirkusschiff wo er sich mit ein paar ganz besonders großen Katzen anfreundet die unbedingt wieder nach Hause wollen. Nämlich sechs waschechte Löwen.

Lionboy hat mich schon als Kind begeistert und tut es immer noch. Der Schreibstil der Autorin(nen) ist unglaublich lebendig und ehrlich. Charlie ist ein Junge, der einem sofort symphytisch ist. Er ist sowohl intelligent, wie auch gutherzig und man kann ihm richtig dabei zusehen wie er an seinen Aufgaben wächst, älter wird und nach und nach immer mehr versteht. Insgesamt sind alle Charaktere mit ihrem eigenen, unverwechselbaren Stil verbunden. Da wären ja zum Beispiel noch Rafi, der Junge, welchem Charlie immer wieder entwischen kann und Maccomo, der Löwenbändiger, der seinen Tieren Drogen ins Wasser mischt, damit diese auch tun was er ihnen befiehlt. Hauptsächlich wird aus Charlies Sicht erzählt, aber hin und wieder fließen auch mal Eindrücke anderer Personen (oder Tieren) mit ein, was dem Ganzen noch mal einen ganz eigenen Charme verleiht.

Ausgestattet mit liebevoll gestalteten Karten und Liedzeilen und einem schönen Cover (wobei ich das Englische noch mal weitaus schöner finde) ist der Auftakt dieser Trilogie ein wahrhaft gelungenes Kinder-/ Jugendbuch, welches sich aber auch ältere Persönlichkeit durchaus antun dürfen.  



Band 2: Die Jagd

Nachdem Charlie mit den sechs Löwen und dem, in einem Labor geklonten Smilodon Primo, vom Zirkus geflohen ist befindet er sich nun im Orientexpress im Privatwagon von König Boris von Bulgarien. Rafi liegt verletzt im Krankenhaus, Maccomo ist stinksauer über den Diebstahl seiner Tiere und Major Tib, der Besitzer des Zirkus, ist es nicht weniger. Doch jetzt geht es erst mal nach Venedig. Dort will Charlie seine Eltern finden. Sergei, sein schlauer, zerfranster Katerfreund hat ihm diese Nachricht schließlich überbracht. Aber wie immer, wenn eine Botschaft Flüsterpost spielt, ist es nun leider so, dass Charlies Eltern nicht in Venedig sind. Während König Boris seiner rechten Hand Edward die Aufgabe überlässt sich um seine Schützlinge zu kümmern und sie vorerst in seinem Haus in Sicherheit zu bringen hat der nur leider einen ganz anderen Plan. Und schon müssen Charlie und die Löwen ihre nächste Flucht planen.

Auch  der zweite Band der Lionboy Trilogie hat mir richtig gut gefallen. Zwar empfand ich die Handlung vor allem im Haus in Venedig als zeitweise ziemlich langatmig, aber dafür erfährt man jetzt um was es eigentlich bei der Entführung von Magdalena und Aneba (Charlies Eltern) eigentlich geht und warum der Grund allen Übels, das Syndikat, auch hinter Charlie her ist. Auch die neuen Charaktere wie Claudio, der Gondoliere, wachsen einem wie schon im vorherigen Band ziemlich schnell ans Herz und auch wenn man am Ende des Buches den Eindruck hat das wir es eigentlich schon mit einem Happy End zu tun hätten – weit gefehlt.

Die Jagd ist ebenfalls mit diversen Karten und Liedzeilen ausgestattet und auch wenn ich wieder mal das Originale Cover favorisiere ist es in der deutschen Ausgabe ebenfalls ganz gut gelungen. Es ähnelt zwar sehr dem Ersten, aber wenigstens hat der Löwe jetzt nicht mehr so furchtbar, hängende Augen.


Band 3: Die Wahrheit

Endlich hat Charlie Ashanti es geschafft. Er hat seine Eltern gefunden, die Löwen nach Hause gebracht und den bösen Maccomo in ihre Obhut übergeben. Man sollte meinen in Essaouira beginnt jetzt für alle ein schönes Leben, doch als es dem Löwenbändiger schließlich gelingt sich zu befreien wird der Junge erneut von seinen Eltern getrennt. Maccomo entführt ihn um ihn persönlich dem Syndikat zu überbringen, welche ganz davon überzeugt sind, wenn sie einen Ashanti haben kommt der Rest auch noch. So bricht also Charlies letztes großes Abenteuer an auf dem er wieder all seinen Mut und Intelligenz beweisen muss.


„Die Wahrheit“ birgt nichts anderes als der Titel schon anpreist. Nämlich die Wahrheit. Was hat es genau mit den Allergenies, dem Syndikat, der Entführung und all den anderen Rätseln auf sich? Dieser Band liefert alle Antworten, doch damit nicht genug. Seinen absoluten Niedlichkeitsstempel bekommt „die Wahrheit“ diesmal von einem kleinen Chamäleon namens Ninu aufgedrückt welches alle, ja wirklich alle, Sprachen spricht und das man einfach gerne haben muss. Auch Kater Sergei ist wieder dabei und auch König Boris und Claudio, die den traurigen Smilodon Primo, welcher in Vendig geblieben ist, nun doch wieder zu den Löwen bringen wollen. Natürlich wollen es sich auch der junge Löwe und Elsina, das Löwenmädchen, es sich nicht nehmen lassen ihrem Freund Charlie zu helfen und sorgen damit wieder für den nötigen Anteil Humor in dieser Reise zum Kern allen Übels. Kann ja nicht jeder Katz sprechen.

Das Cover von diesem Band gefällt mir fast am besten, auch wenn der Leopard zwar für Charlie eine wichtige, aber insgesamt eine doch eher magere Rolle einnimmt.

 

Fazit: Die Lionboy Trilogie, endet nicht mit einem Knall sondern schraubt sich langsam runter was ich als sehr angenehm empfunden habe. Die Autorin(nen) hat da eine sehr unübliche Lösung mit gefunden. Insgesamt ist diese Buchreihe für beinahe alle Altersklassen empfehlenswert, da sie über so viel Witz, Charme und Spannung verfügt, dass sie es beinahe für jeden ansprechend macht. Fantasie wie Wissen(schaft) und ein Junge und seine Familie, die nichts auf der Welt trennen kann.